
Seit Jahren backe ich Naan zu Hause, und diese buttrige Knoblauchvariante hat für mich alle Restaurant-Naanbrote verdorben. Es ist wie Zauberei, wenn aus dem einfachen Teig direkt auf der Herdplatte ein blasiges, luftiges Brot entsteht. Falls du es noch nie selbst versucht hast, entgeht dir wirklich eines der einfachsten Vergnügen des Lebens.
Mein erster Naan-Versuch kam nach einer Indien-Reise, wo ich mich in frisches Brot verliebt hatte. Meine ersten Versuche waren okay aber nichts Besonderes – bis ich den Joghurt-Öl-Trick entdeckte. Diese Kombination verwandelte mein hausgemachtes Naan von "ganz gut" zu "kann nicht aufhören zu essen".
Was du brauchst
- Naturjoghurt sorgt für Säure und gibt die unglaublich zarte Konsistenz
- Hefe erzeugt die typischen Luftblasen und lockere Struktur
- Direkt in den Teig gehackter Knoblauch verteilt das Aroma überall
- Gusseisenpfanne liefert die starke Hitze für richtiges Aufblasen
- Küchentuch zum Einwickeln des heißen Brotes (wichtig für die Weichheit!)

Meine Zubereitung
Hefe aktivierenZuerst bringe ich die Hefe mit warmem Wasser und etwas Zucker zum Leben. Wenn sie nach etwa 5-10 Minuten schäumt, weiß ich, dass sie aktiv ist und arbeiten kann. Dieses Warten lohnt sich – aktive Hefe schafft diese wunderbaren Lufttaschen.
Den angereicherten Teig mischenDann vermenge ich Mehl, Salz, Joghurt, Öl und die aktivierte Hefemischung. Der Teig kommt schnell zusammen, und ich knete ihn, bis er glatt und elastisch ist. Anders als bei manchen Broten, die über 10 Minuten Kneten brauchen, ist Naan-Teig nachsichtig – etwa 3-5 Minuten Handkneten reichen meist.
Erstes GehenIch lege den Teig in eine leicht geölte Schüssel, decke ihn mit Frischhaltefolie ab und lasse ihn aufgehen, bis er doppelt so groß ist. Das dauert in einer warmen Ecke meiner Küche etwa eine Stunde. In dieser Zeit arbeiten die Hefekulturen und erzeugen die Gasbläschen, die unserem Naan seine besondere Textur geben.
Formen und AusrollenNach dem Gehen teile ich den Teig in 10 gleiche Stücke und forme Kugeln. Dann kommt der spaßige Teil – ich rolle sie zu etwa 15 cm langen, dünnen Ovalen (etwa 3 mm). Ich hab gemerkt, dass dünn ausrollen das Geheimnis für diese dramatischen Blasen und Lufttaschen beim Kochen ist.
Heiße Pfannen-MagieBeim Kochen passiert die echte Verwandlung. Ich mache meine Gusseisenpfanne richtig heiß, öle sie leicht ein und lege ein Stück ausgerollten Teig auf die Oberfläche. Innerhalb von Sekunden beginnt er zu blubbern und bläht sich dramatisch auf. Das wird nie langweilig! Nach etwa 1-2 Minuten wende ich ihn, um die andere Seite zu kochen, bis schöne goldbraune Flecken erscheinen.
Weich haltenDer oft übersehene Geheimschritt: das heiße Naan sofort in ein sauberes Küchentuch wickeln, während ich den Rest backe. Das fängt den Dampf ein und hält sie weich und biegsam statt knusprig. Das macht den ganzen Unterschied in der Endtextur.
Knoblauchbutter zum AbschlussAls Finish bestreiche ich die warmen Brote mit zerlassener Butter, vermischt mit gehacktem Knoblauch, streue grobes Salz darüber und garniere mit frischem Koriander. Diese letzte Zugabe von Knoblauchbutter verstärkt den Geschmack und gibt ihnen einen glänzenden Überzug, der sie unwiderstehlich macht.
Meine Kinder sind durch hausgemachtes Naan total verwöhnt. Meine Tochter hat sich mal über "langweiliges Brot" in einem indischen Restaurant beschwert und laut verkündet, dass "Mamas Naan viel besser ist". Obwohl ich damals peinlich berührt war, habe ich ihr insgeheim zugestimmt.
Mach es zu deinem eigenen
Versuche den Teig vor dem Ausrollen mit geriebenem Käse zu füllen für eine noch üppigere Version. Du kannst auch Schwarzkümmelsamen oder Sesam vor dem Kochen darüberstreuen für mehr Geschmack und Optik. Für eine süße Variante bestreiche das fertige Naan mit Honigbutter und einer Prise Zimtzucker – das gibt ein fantastisches Dessert.

Aufbewahrungstipps
Am besten schmecken sie frisch, aber falls du sie aufbewahren musst, warte mit der Knoblauchbutter bis zum Aufwärmen. Lass sie komplett abkühlen bevor du sie in einen Zip-Beutel packst, wo sie bei Zimmertemperatur etwa 2 Tage oder im Kühlschrank 4 Tage halten. Sie können auch super für bis zu zwei Monate eingefroren werden.
Kleine Tricks aus Erfahrung
- Wenn deine Küche kalt ist, schalte den Backofen kurz auf niedrige Stufe ein, dann aus, und lass den Teig dort gehen
- Ein Pizzastein funktioniert fast so gut wie Gusseisen, falls du das zur Hand hast
- Für extra Knoblauchgeschmack gib etwas Knoblauchpulver direkt in den Teig
Selbstgemachtes Naan ist bei uns zu einem Wochenend-Ritual geworden, besonders in Kombination mit einem langsam köchelnden Curry. Es hat etwas unglaublich Befriedigendes, Familie und Freunde zu beobachten, wie sie warme Stücke dieses Brotes nutzen, um jeden letzten Tropfen Sauce von ihren Tellern zu holen. Es ist mehr als nur Brot – es ist Teil des gemeinsamen Erlebnisses, eine hausgemachte Mahlzeit zu teilen, und darum geht es bei gutem Essen.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann ich den Teig vorbereiten?
- Klar! Du kannst den Teig bis zu 24 Stunden vorher zubereiten und kalt im Kühlschrank gehen lassen. Der langsame Aufgang verstärkt den Geschmack. Vor dem Ausrollen und Backen etwa 30 Minuten auf Raumtemperatur bringen.
- → Kann ich die Naans einfrieren?
- Ja, selbstverständlich. Nach dem Abkühlen jedes Naan einzeln in Frischhaltefolie wickeln und in einen Gefrierbeutel geben. Im Tiefkühlfach halten sie sich bis zu 2 Monate. Zum Aufwärmen einfach im Backofen bei 180°C ca. 3-4 Minuten oder im Toaster erhitzen.
- → Was, wenn ich keinen Joghurt habe?
- Joghurt sorgt für die weiche Konsistenz, kann aber durch saure Sahne gleicher Menge ersetzt werden. Für eine vegane Alternative eignet sich Kokosjoghurt. Der Teig ist dann etwas anders, bleibt aber lecker.
- → Kann ich das Rezept ohne Hefe machen?
- Hefe liefert das optimale Ergebnis, aber es geht auch ohne. Dafür Hefe und Wasser weglassen, Backpulver auf 2 Teelöffel erhöhen und 1 Teelöffel Natron hinzufügen. Das Naan wird weniger fluffig, schmeckt aber trotzdem super.
- → Warum bildet mein Naan keine Blasen beim Backen?
- Achte darauf, dass die Pfanne richtig heiß ist, bevor du den Teig hineinlegst. Die Hitze lässt Dampf im Teig entstehen, der die typischen Blasen formt. Außerdem sollte der Teig gut aufgegangen und nicht zu dünn ausgerollt sein.
- → Wie bewahre ich Reste auf?
- Abgekühltes Naan luftdicht in einer Dose oder Alufolie bei Zimmertemperatur aufbewahren – hält bis zu 2 Tage. Zum Auffrischen leicht mit Wasser benetzen und kurz im warmen Ofen oder Toaster erhitzen. Für längeres Frischhalten einfrieren wie oben beschrieben.