
Jedes Mal wenn ich diese Suppe zubereite und das Zusammenspiel von cremiger Sahne und frischen Kräutern in der Luft liegt, fühle ich mich sofort an die gemütliche Küche meiner Oma erinnert. Angefangen als clevere Resteverwertung von Brathähnchen ist daraus unser liebstes Winteressen geworden. Das kleine Wunder dabei? Die Lasagneplatten kochen ganz langsam mit, geben Stärke ab und machen die Brühe samtig-weich – einfach pure Wohlfühlgarantie in jeder Schale.
Im letzten Winter, als draußen ein heftiger Schneesturm tobte, brachte diese Suppe unser Viertel an einen Tisch. Nachbarn kamen – teils noch mit Schnee auf der Jacke – dem Duft nach und plötzlich feierten wir gemeinsam in der warmen Küche. Seitdem gehört das zu jedem Treffen einfach dazu.
Unverzichtbare Zutatenliste
- Sahne & Hühnerbrühe: Das Herzstück der Suppe – nur mit Vollfett-Sahne wird sie cremig und samtig
- Frischer Knoblauch & Zwiebeln: Ganze Knoblauchzehen und frisch geschnittene Zwiebeln – vorgefertigte Varianten bringen einfach nicht das gleiche Aroma
- Pasta-Käsemischung: Ein Mix aus frisch geriebenem Parmesan, Mozzarella und jungem Gouda – perfekt zwischen würzig und mild
- Frische Kräuter: Thymian, glatte Petersilie und Basilikum sorgen für Frische und Leichtigkeit
- Hähnchenfleisch: Gebratenes oder gegrilltes Hähnchen passt super, gern auch einfach die Reste vom Vortag
So klappt’s Schritt für Schritt
Das Fundament:
Butter in deinem dicksten Topf zerlassen. Zwiebelwürfel zugeben und auf kleiner Flamme goldig anschwitzen, ca. 8 Minuten – dann Knoblauch dazugeben und köcheln lassen, bis alles herrlich duftet.
Jetzt wird’s aromatisch:
Das Gemüse mit etwas Mehl bestäuben, kurz verrühren bis das Mehl nicht mehr mehlig riecht. Das macht die Suppe schön sämig. Nach und nach warme Brühe einrühren, dann langsam die Sahne – immer rühren, damit nichts klumpt. Schon nach ein paar Minuten wird alles schön dick und seidig.

Der magische Teil:
Die Lasagneplatten grob zerbrechen, das sieht später besonders rustikal aus. Zusammen mit zerkleinertem Hähnchenfleisch zur Brühe geben. Ganz langsam köcheln lassen, bis die Pasta gar, aber noch bissfest ist.
Das große Käse-Glück:
Jetzt nicht drängeln: Topf vom Herd nehmen und die Käsemischung portionsweise unterrühren. Geduld lohnt sich – die Resthitze bringt alles zum Schmelzen und zieht herrliche Fäden.
Letzter Feinschliff:
Abschmecken und wenn nötig mit Salz oder Pfeffer verfeinern. Frische Kräuter am Schluss dazu – dann bleibt ihr Aroma schön knackig.
Küchengeplauder & Nuggets
Früher hab ich die Käsephase immer gehetzt und hatte dann kleine Klümpchen – gelernt: Geduld zahlt sich voll aus! Meine Tochter hilft gern beim Platten-Brechen. Damit die Nudelsplitter nicht überall landen, kommen sie einfach in einen Zip-Beutel – spart auch späteres Aufräumen.
Profi-Tricks
Nach dem Zugeben der Sahne wirklich nur leise ziehen lassen, nicht kochen
Den Käse kalt reiben, aber erst temperiert einstreuen
Ein bisschen Nudelwasser aufheben, falls die Suppe später zu dick wird
Kühlschrankliebe
Die Suppe dickt nach dem Kochen immer weiter ein – die Pasta saugt halt gern auf. Bis zu 4 Tage im Kühlschrank haltbar, aber ich mach's am liebsten so: Nudeln und Brühe getrennt lagern, dann bleibt alles lecker. Beim Einfrieren lässt du die Nudeln weg und gibst sie frisch dazu, sobald du aufwärmst.

Vorkochen ganz einfach
Mit einem Sonntag-Vorkochen ist das Wochenabendessen gerettet. Einfach die doppelte Menge machen, die Hälfte (ohne Pasta) einfrieren. Damit hast du immer einen warmen Vorrat für Notfälle. Eine Portion macht locker 6–8 hungrige Leute satt, perfekt wenn Überraschungsbesuch kommt.
Letztes Weihnachten hat uns ein Schneechaos mit der gesamten Familie eingeschneit. Zum Abendbrot hab ich einfach meinen Tiefkühl-Bestand geholt, frische Nudeln rein – alle waren begeistert und dachten, ich hätt’ stundenlang gekocht.
Schmackhafte Varianten
Mediterraner Kick
Spinat und Artischockenherzen reinwerfen
Getrocknete Tomaten unterrühren
Obendrauf etwas Feta und entsteinte Oliven streuen
Diesen Twist hat meine Tochter entdeckt, als sie auf dem „alles-muss-mediterran-sein“-Trip war. Inzwischen ist das fast genauso beliebt wie das Original.
Herbstlicher Genuss
Gerösteten Butternut-Kürbis untermischen
Mit Muskat und ein bisschen Salbei würzen
Am Ende knusprige Schalotten als Topping
Koch-Geheimtipps
Würze nach und nach – jede Runde verstärkt den Geschmack
Käse vorher aus dem Kühlschrank nehmen
Pasta-Kochwasser zum Nachjustieren aufheben
Gemeinsam genießen
Bau deine eigene Suppenbar mit verschiedenen Toppings
Baguette und Salate im Voraus klasse vorbereiten
Etwas extra Brühe warmhalten – falls jemand Nachschlag will
Lieblingsbeilagen
Bei uns zu Hause geht das am besten mit:
Rustikalem Sauerteigbrot zum Tunken
Frischem Caesar-Salat
Ofen-Grüne Bohnen mit Knoblauch

Wochenend-Tipps
Zutaten schon am Vortag fertig schnippeln
Doppelte Menge kochen und auf Vorrat einfrieren
Suppe, Nudeln und Käse am besten einzeln lagern
Diese Suppe ist ein Magnet für große Runden. Erst letzte Woche, ohne Strom, saßen alle Nachbarn bei Kerzenschein bei uns, die Fenster beschlagen von aufsteigendem Dampf. Es gab immer einen Teller mehr für Spätankömmlinge oder einen Schöpfer extra, wenn es eine lange Nacht wurde.
Letzte Küchenweisheiten
Vertrau deinem Geschmack – immer nachwürzen, falls nötig
Den Käse niemals hetzen, lass ihn ganz langsam schmelzen
Frische Kräuter helfen immer, alles aufzupeppen
Nach so vielen Abenden voller Lachen und Familienrunden ist dieses Gericht heute viel mehr als eine einfache Mahlzeit. Es ist unser Lieblingsritual für kalte Tage geworden. Meine Oma sagte schon immer: „Eine gute Suppe wärmt nicht nur den Körper, sondern tut auch der Seele gut.“